Interview mit Burkhard Gerneth zu seinem 25jährigen Dienstjubiläum

Der heutige Geschäftsführer der gBIG Jungnau Burkhard Gerneth war von der Gründung an, zunächst freiberuflich dann festangestellt, mit dabei. Er hat die Aufs und Abs unserer Einrichtung über die vielen Jahre miterlebt und setzt sich auch heute noch in diesen für soziale Träger schwierigen Zeiten tatkräftig für das Fortbestehen der gBIG Jungnau ein.

Wir haben Burkhard Gerneth zu seiner Zeit in der gBIG befragt:

Frage: Beschreibe die gBIG in 3 – 5 Worten

Burkhard: Immer etwas los, kein besserer Arbeitsplatz, Lebensaufgabe!

Frage: Wie bist Du zu der gBIG gekommen?

Burkhard: Die Position als abteilungsleitender Schreinermeister wurde mir vom damaligen Geschäftsführer Hans-Günther Knör angeboten.

Frage: Ein Vierteljahrhundert in einem Betrieb ist eine sehr lange Zeit. In drei Stichworten: Was hat Dich diese ganzen Jahre in der gBIG gehalten?

Burkhard: Nie Langeweile; meine Aufgaben haben sich im Laufe der Jahre immer wieder verändert; meine Stelle als heutiger Geschäftsführer der gBIG Jungnau.

Frage: Wie sah es hier in der gBIG vor 25 Jahren aus?

Burkhard: Zu Beginn war noch alles offen. Es gab zwar eine Konzeption zur Zusammenarbeit mit den Absolventen des Therapiezentrums Hausen im Tal. Diese ließ sich leider nicht umsetzen. Deshalb folgte ein Vertrag mit dem damaligen, dem Landratsamt Sigmaringen angegliederten, Kreissozialamt. Durch diesen Vertrag sind wir in die Ausbildung und Integration von sozial benachteiligten Menschen eingestiegen. Diese Aufgabe hat uns bis heute begleitet und liegt uns nach wie vor am Herzen.

Frage: Wie hat sich Deine Arbeit im Laufe der 25 Jahre verändert? Wie war Dein Werdegang?

Burkhard: Begonnen habe ich als abteilungsleitender Schreinermeister mit allem, was dazugehört: Kundenbetreuung, die ganze Auftragsabwicklung und dazu die soziale Betreuung und Anleitung der Projektteilnehmer. Im Laufe der Jahre kamen nach und nach immer mehr Geschäftsfelder dazu, bspw. Montage und Verpackung. Ich habe auch eine Ausbildung zum Speditionsleiter absolviert. Ab 2013 habe ich die Geschäftsleitung der gBIG Jungnau übernommen.

Frage: Gibt es etwas, was Du gerne rückgängig machen würdest, wenn Du könntest?

Burkhard: Die gBIG Jungnau hätte sich schon zu Beginn in der Beschäftigungsförderung breitgefächerter aufstellen sollen, bspw. auch Ausbildungen im Metallbereich anbieten. Heute arbeiten wir im Verband mit anderen Trägern. Das bringt neue Zielgruppen und neue Geldgeber. Da soziale Arbeit bis dato sehr schlecht bezahlt ist, wüsste ich nicht, ob ich mich heute nochmals auf ein Arbeitsverhältnis hier einlassen würde. Wir arbeiten hier alle viel für wenig Geld.

Frage: Wie schafft man es, dass sich in so langer Zeit keine Langeweile einschleicht?

Burkhard: Meine Arbeit bringt es mit sich, dass sich keine Langeweile einschleichen kann. Jeden Tag gibt es neue Herausforderungen in unserem Arbeitsalltag. In einem so kleinen Betrieb müssen alle sehr flexibel sein, um die ständig wechselnden Geschäftsfelder bedienen zu können.

Frage: Wie oft hat sich das gBIG Logo in dem Vierteljahrhundert verändert?

Burkhard: Nur ein Mal: Von blau zu orange.

Frage: In von 1996 bis heute haben viele technische Entwicklungen Einzug gehalten. Wie haben diese Deine Arbeitsweise verändert?

Burkhard: Die Digitalisierung hat im Laufe der Jahre mehr und mehr Einzug in die Büros gehalten. In der Schreinerei arbeiten wir nach wie vor traditionell, da hat sich nicht viel geändert. Außer dass vielleicht der Akkuschrauber eingezogen ist.

Frage: Was war Dein schönstes Erlebnis hier in der gBIG?

Burkhard: Dass ich zu Beginn meiner Tätigkeit hier nach sechs Monaten freiberuflicher Mitarbeit eine Festanstellung bekommen habe. Außerdem gibt es immer wieder im Alltag kleine schöne Momente zwischen all den Sorgen.

Frage: Was war für Dich eine der größten Herausforderungen in Deiner Laufbahn?

Burkhard: Die Übernahme der Geschäftsführung der gBIG Jungnau. Doch die weitaus größere Herausforderung liegt noch vor mir: Die Übergabe einer gesunden Firma an einen Nachfolger.

Frage: Was möchtest Du der gBIG für die Zukunft wünschen?

Burkhard: Das Weiterbestehen und v. a. ein langes Fortbestehen der gBIG Jungnau als kleiner aber feiner sozialer Träger. Neue Ideen und frische Energie durch jüngere Mitarbeiter.

Frage: Vielen Dank, lieber Burkhard, dass Du Dir die Zeit für dieses Interview genommen hast!

 

Wir freuen uns mit Burkhard über sein Jubiläum und danken ihm von Herzen für so viele Jahre treue engagierte Arbeit, die sehr viel Flexibilität, Mitdenken und Motivation voraussetzt.