BeJuga – Tandem III: Ein Rückblick auf das Jahr 2022
Im Juli 2022 startete die gBIG Jungnau das vom Landesministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus aus Mitteln des Landes Baden-Württembergs finanzierte Projekt „BeJuga – Tandem III“. Das Projekt betreut ganzheitlich Bedarfsgemeinschaften im Bürgergeldbezug mit mindestens einem minderjährigen Kind. Die Teilnahme am Angebot ist freiwillig und kostenfrei.
In Zusammenarbeit mit dem Jobcenter Sigmaringen arbeitet unsere sozialpädagogische Fachkraft zwischenzeitlich intensiv mit zehn, vorwiegend alleinerziehenden Bedarfsgemeinschaften mit insgesamt zwanzig Kindern aus dem Landkreis Sigmaringen zusammen. Es werden vier Flüchtlingsfamilien betreut. Hier gilt es teilweise massive Sprachprobleme zu überwinden.
In gemeinsamer Netzwerkarbeit konnte den Familien schon auf vielfältige Weise geholfen werden: Es wurde ein Einkaufsdienst für eine Familie organisiert, die so abgelegen wohnte, dass es sehr schwierig war, unmotorisiert und mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Sigmaringen zum Einkaufen zu kommen. Die Umzugsorganisation einer Familie nach Sigmaringen wurde tatkräftig unterstützt. Mithilfe beim Ausfüllen von Formularen und Anträgen für bspw. Wohngeld, Kinderzuschuss oder den Bildungs- und Teilhabegutschein gehört zu den täglichen Aufgaben von Frau Ulmer. Vorrangig geht es um Hilfe zur Selbsthilfe. Das heißt, die Familien bekommen die Informationen, die sie brauchen und kümmern sich, wenn möglich und sprachlich leistbar, weitestgehend selbst um die Erledigung der anstehenden Aufgaben.
Eine gute Netzwerkarbeit ist im Projekt „BeJuga – Tandem III“ unverzichtbar. In Kooperation mit verschiedensten Sigmaringer Institutionen und Einrichtungen, wie bspw. dem Jobcenter, dem Landratsamt, der Caritas sowie der Bürgerstiftung Sigmaringen, dem efbz e. V. (Lern- und Jobpatenprojekt) und dem Frauenbegegnungszentrum kann den Rat- und Unterstützungssuchenden oft unbürokratisch und zeitnah weitergeholfen werden.
Neben der Hilfe zur Selbsthilfe in Bezug auf die Kinderbetreuungs-, Wohnungs- und Alltagssituation nimmt auch die Unterstützung zur Wiedereingliederung auf den ersten Arbeitsmarkt eine große Rolle ein. Aufgrund von längerer Kindererziehungszeiten kann es zu Hemmschwellen bezüglich einer Arbeits(wieder)aufnahme kommen. Vor allem auch, wenn keine Ausbildung vorliegt oder eine Ausbildung wegen einer Schwangerschaft unterbrochen wurde. Oft sind es nur Kleinigkeiten, wie ein unvollständiger Lebenslauf oder nicht zu wissen, wo man sich wie bewerben soll, die gefühlt große Hürden zur Aufnahme bspw. einer Teilzeitarbeit darstellen. Hier fasst unsere sozialpädagogische Fachkraft tatkräftig mit an. Zwei Frauen konnten in 2022 Teilzeitarbeit vermittelt werden, eine ist in Ausbildung.
Insgesamt können die Erfahrungen aus acht Monaten „BeJuga – Tandem III“ als sehr positiv angesehen werden. Die an BeJuga teilnehmenden Bedarfsgemeinschaften sind sehr motiviert und packen ihre Probleme weitestgehend selbstständig an. Solange die Sprachprobleme sich in Grenzen halten, ist oft nur die Vermittlung der richtigen Informationen und Kontaktstellen notwendig, damit die notwendenden Dinge in Gang kommen können.